Abba Gold – The Concert Show, © 2018 Weleon GmbH
ProgrammZeitung aus dem Januarheft 2023, S. 11
Die Tribute von Basel
Benedikt Lachenmeier
Abba, Beatles, Queen und James Brown: Die grossen Bands sind zurück in Basel. Also fast. Der Januar gehört den Tribute Shows.
Noch einmal in die Abba-Glitzerwelt eintauchen, in den alten Beatles- Hits schwelgen und mit Queen richtigen Stadionrock erleben. Nostalgie – das ist wohl der Beweggrund, warum Musikfans in Scharen an die Konzerte von Tribute-Bands pilgern. Die Götter der Vergangenheit wieder aufleben lassen. Damit alles möglichst echt wirkt, perfektionieren die Bands nicht nur ihre musikalischen Darbietungen, sondern stürzen sich auch in die Outfits ihrer Idole. Originalgetreues Gestikulieren inklusive. Gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass im Publikum Leute stehen, die sich wohl genauso wie die Tribute-Band als Kennerinnen und Kenner des jeweiligen Idols betrachten. Zeit für einen Augenschein auf das aktuelle Programm – aus Sicht eines selbsternannten Kenners selbstverständlich.
Beginnen wir mit Schweden: Die Show «Abba Gold» bringt die Glanzzeit einer der erfolgreichsten Musikgruppen wieder auf die Bühne. Stimmlich stimmts – nicht nur bei der Qualität, sondern auch in der Klangfarbe. Ja, selbst das Lächeln von Björn Ulvaeus gelingt dem Mann am Piano. Das Outfit? Keine Frage. Einziges Manko: Bis auf die Verkleidung haben die vier Abbas äusserlich mit der Originalbesetzung gar nichts gemeinsam.
Auch die Fab Four sind wieder da. Und zwar mit dem Beatles-Musical «All You Need Is Love». Was bei Abba gilt, zählt auch hier: Die vier Darsteller sind keine Avatare, sondern echte Musiker. Die Band aus Las Vegas ist bereits seit 22 Jahren unterwegs und macht einen super Job. Was echten Fans aber natürlich auffällt: Der Bassist ist Rechts- statt Linkshänder.
Freddie müsste mehr trainieren.
Kommen wir zu «A Night of Queen» mit The Bohemians.
Im Mittelpunkt? Natürlich Freddie Mercury. Der Haupt-darsteller gibt alles. Hat sich einen Schnauz wachsen lassen, wie ihn der Queen-Sänger in den 80ern trug und zieht beim Song «Crazy Little Thing Called Love» das
T-Shirt aus. So wie das Freddie immer gemacht hat. Hätte der Nachahmer mehr trainieren müssen? Ja. Als ausge-bildeter Sänger trifft er wenigstens jeden Ton. Und seine Mitstreiter haben die Songs auch fleissig geprobt. Nichts für echte Fans, aber für alle, die einfach in guten alten Zeiten rocken möchten.
Was die Tribute-Band von James Brown anders macht: Die achtköpfige Combo aus der Schweiz spielt nicht einfach 1:1 die Hits des Altmeisters nach. Sie lässt Funk, Soul, Jazz und Hip-Hop miteinander verschmelzen. Jazz-Improvisationen inklusive. «I feel good», lautet das Motto.
Viele Tribute-Bands sind heute übrigens erfolgreicher als ihre Originale. Ein Grund dafür: Bands wie Abba oder Beatles waren nur etwa zehn Jahre aktiv. Umso schöner gibt es Tribute-Shows, die auch den Livesound der Musiklegenden am Leben erhalten.
«The James Brown Tribute Show»: Fr 13.1., 21 h, Atlantis, Basel
www.parterre.net
«Abba Gold – The Concert Show»: Mo 16.1., 19.30, Stadtcasino Basel
www.stadtcasino-basel.ch
«A Night Of Queen – Performed by The Bohemians»: Mo 23.1.,
20 h, Z7, Pratteln, www.z-7.ch
«All You Need Is Love! – Das Beatles-Musical»: Mo 23.1., 19.30, Musical Theater Basel, www.musical.ch