Ursula Pfister, «Es blüeit in Blau», 2021, Foto: zVg
Frühlingserwachen
Editorial aus ProgrammZeitung Märzheft 2022
22.2.2022
Sabine Knosala
Es grünt und blüht in der Kultur.
Zwei Jahre nach Pandemie-Beginn hat der Bundesrat die geltenden Corona-Schutzmassnahmen fast auf Null heruntergefahren: Seit dem 17. Februar braucht man kein Zertifikat und keine Maske mehr – ausser im öffentlichen Verkehr und in Gesundheitseinrichtungen. Damit stehen Veranstaltungen wieder allen uneingeschränkt offen, was Kulturbetriebe und -interessierte gleichermassen freuen dürfte. Endlich kann die Kultur wieder zu neuem Leben erwachen!
«Runter vom Sofa, rein ins Konzert!»
Aber aufgepasst: «Trotz dieser positiven Entwicklungen wird die Kulturbranche nicht einfach zum Courant normal zurückkehren können», hielt die Taskforce Culture, der diverse Schweizer Kulturverbände angehören, bereits Anfang Februar fest. Die Gründe: Einerseits sei die Bevölkerung seit Beginn der Corona-Krise unzählige Male dazu aufgerufen worden zu Hause zu bleiben und Veranstaltungen in Innenräumen zu meiden. «Daher müssen die Behörden nun klar signalisieren, dass die in der Vergangenheit propagierte Zurückhaltung nicht mehr angebracht ist», fordert die Taskforce. Die Botschaft müsse neu lauten: «Runter vom Sofa, rein ins Konzert!»
Andererseits sei es in der Kultur, im Unterschied zu anderen Branchen, kaum möglich, von einem Tag auf den nächsten den Betrieb hochzufahren – beispielsweise aufgrund internationaler Abhängigkeiten. Daher brauche es auch weiterhin unterstützende Massnahmen respektive «einen Restart mit vereinten Kräften», wie es die Taskforce formuliert.
Gedeihen von Kunst und Natur.
Nichtsdestotrotz freut man sich in der Kultur jetzt erst einmal über den Wegfall der Einschränkungen und feiert den Frühling: So berichtet die ProgrammZeitung in dieser Ausgabe über die neue Ausstellung der Gelterkinder Künstlerin Ursula Pfister. Sie platziert ihre fragilen Wachsobjekte und gemalten Blüten in einem gläsernen Gewächshaus und lässt sie so in einen Dialog mit der sie umgebenden Natur treten.
Doch nicht nur Pfister liegt das Gedeihen von Kunst und Natur am Herzen: Wir stellen den Verein Vert le Futur vor, der Kulturevents grüner machen will. Er hat eine «Tatenbank» ins Leben gerufen und setzt sich für mehr Nachhaltigkeit und weniger CO2 in der Kulturbranche ein.
Apropos Kulturbranche: Wie soll der Kanton Musik eigentlich am besten finan-ziell unterstützen? Nicht so wie jetzt, meint die IG Musik Basel. Sie fordert mit einer Initiative mehr Geld für das freie Musikschaffen. Wir haben zwei Vertretende der Basler Musikszene gefragt, was sie davon halten.
Wie immer runden Tipps für den Kulturgenuss von Film über Musik, Theater und Literatur bis zu Kunst den redaktionellen Teil ab. Nun wünsche ich Ihnen einen frischen Start in den (Kultur-)Frühling und viel Spass beim Entdecken!